Walter Gropius

Walter Gropius begann 1903 seine Architekturausbildung in München und setzte sie in Berlin fort. Im Jahr 1907 trat er in das Architekturbüro von Peter Behrens ein. Drei Jahre später etablierte er sich als unabhängiger Architekt und Industriedesigner. Sein erstes großes Projekt war die Fagus-Fabrik in Alfeld (1911), ein hochmodernes Gebäude und die erste Fabrik, deren Wände fast vollständig aus Glas bestanden.

Anfang März 1919 trat er die Nachfolge des Architekten Bruno Taut als Vorsitzender des Berliner Arbeitsrats für Kunst an, einer breit angelegten Vereinigung zur Förderung der (internationalen) Zusammenarbeit zwischen Künstlern und mit dem Ziel, den Künstlern durch Publikationen, Konferenzen und Ausstellungen ihre gesellschaftliche Rolle beim Wiederaufbau Europas nach dem Ersten Weltkrieg bewusst zu machen. Dieser Rat fand 1921 ein unrühmliches Ende, und seine Ideale wurden erst viel später, im Jahr 1928, von der CIAM erfolgreich aufgegriffen.

Im Jahr 1919 gründete Gropius das Bauhaus. Diese führende Akademie für Architektur und angewandte Kunst ging aus der Großherzoglich-Sächsischen Hochschule für Bildende Kunst und der Großherzoglich-Sächsischen Kunstgewerbeschule, beide in Weimar, hervor. Ab 1925 hatte das Bauhaus seinen Sitz in Dessau. Bis 1928 blieb das Bauhaus unter seiner Leitung. Zu dieser Zeit wurde Gropius zusammen mit Le Corbusier, Ludwig Mies van der Rohe und J.J.P. Oud zu den Big Four der Architektur gezählt.

Gropius ist seit 1963 für Rosenthal tätig. Er schuf das mehrfach preisgekrönte Teeset TAC I" und das Kaffeeset TAC II". Er war die Inspiration für die Porzellan- und Glasform "TAC o2" des 21. Jahrhunderts. TAC I" diente als Beispiel für zeitgenössisches Design und wurde als solches in die ständige Sammlung des Centre Pompidou in Paris aufgenommen.